Goldkörnchen für den Arbeitsalltag!

Neues Format mit World Cafés: Raus aus dem Alltag, rein in die Ideen

„Gemeinsam auf die Suche nach Goldkörnchen gehen.“ Wie das im Pflegealltag gelingen kann, zeigt Trainerin und Kommunikationsexpertin Dr. Alexandra Philipp auf der Fortbildung für Pflegende – mit Impulsen und Workshops im World-Café-Format.

In der Pflege gibt es auf den ersten Blick wenig Erfreuliches: kaum Zeit, hoher Druck, gestresste Teams. Wenn sich dann noch die Kollegin zum Wochenende krankmeldet oder der Oberarzt rummosert, geht die Laune schnell in den Keller. „Dabei habe ich die Wahl: Worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, entscheide ich selbst“, sagt Alexandra Philipp, Coachin und Kommunikationsexpertin. „Ich kann meinen Fokus auf das richten, was ich nicht beeinflussen kann, oder ich lenke meinen Blick auf die Dinge, die in meiner Hand liegen und die ich verändern kann. Wenn ich das tue, verändert sich automatisch mein Fokus und ich sehe wieder die Goldkörnchen. Ich sehe, was trotz allem gut läuft.“

Die eigenen Gedanken haben Einfluss auf die Wirklichkeit, da sie die eigene Wahrnehmung beeinflussen, ist sich Philipp sicher – beruflich wie privat: „Wer will, findet Wege zu den besten Plätzen, um Gold zu finden, wer nicht will, findet Gründe oder Probleme – und davon gibt es immer jede Menge.“ Wie das ganz praktisch gelingen kann, zeigt Philipp auf der diesjährigen Fortbildung für Pflegende. Hier möchte sie mit Impulsen und Workshops im World-Café-Format den Teilnehmenden möglichst viele „Goldkörnchen für den Arbeitsalltag“ mitgeben.

Philipp ist promovierte Biologin und hat viele Jahre an der Universität und in einem internationalen Pharmakonzern gearbeitet – in unterschiedlichen Schlüsselpositionen. Heute coacht und trainiert sie Führungskräfte, um ein menschliches, empathisches und professionelles Miteinander in Unternehmen zu fördern.

Austausch in World Cafés
Wo kommt man besser ins Gespräch als in einem Café? – Im World Café. Das ist eine Diskussionsmethode in einer entspannten caféhausähnlichen Atmosphäre. Die Teilnehmenden verteilen sich an Tische und tauschen sich gemeinsam zu einer bestimmten Frage oder Aufgabe aus. Sie halten dabei ihre Gedanken und Ideen direkt am Tisch fest, zum Beispiel auf einer Metaplanwand. Dann wandern sie weiter zum nächsten Tisch und beschäftigen sich mit einem neuen Thema.

Auf der Fortbildung für Pflegende finden die World Cafés parallel zur Hauptveranstaltung statt (jeweils um 11 und 13.30 Uhr). Beide Workshops sind auf 45 Personen begrenzt, die jeweils in drei Gruppen à 15 Personen eingeteilt werden. Jede Gruppe bekommt ein Thema und einen Tisch zugeteilt, der fest von einer Person betreut wird. Danach haben die Teilnehmenden Zeit, ihre Aufgabe zu bearbeiten und so viele Ideen wie möglich zu sammeln. Begleitet werden sie dabei von Alexandra Philipp.

Nach zehn Minuten wird gewechselt und die Gruppe geht an den Nachbartisch, um sich das Ergebnis der Vorgruppe anzuschauen. Hier können sie den vorhandenen Ideen zustimmen, sie infrage stellen oder ergänzen. „Der große Vorteil dieses Formats ist, dass in kurzer Zeit viele Ideen gesammelt werden und der Austausch untereinander gefördert wird“ sagt Philipp. „So kann Wertschätzung gesteigert werden und der Fokus auf die Goldkörnchen – die Stärken – gelenkt werden.“

Von Diversität, Durststrecken und der Faszination für die Pflege
Die Themen der Workshops sind vielfältig. Eine Gruppe beschäftigt sich mit dem Thema: Diversität im Beruf: Unterschiedliche Generationen, unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Stärken. „Pflegeteams werden immer diverser und eine wichtige Frage ist: Wie gehe ich damit um?“, sagt Philipp. „Ich kann auf die Suche nach Goldkörnchen gehen oder auch nicht – das liegt allein bei mir.“ In der ersten Aufgabe geht es also darum, sich damit zu beschäftigen, wie unterschiedliche Generationen und Perspektiven eine Quelle der Motivation und Stärke sein können.

In der zweiten Gruppe geht es um das Thema: Was brauchen Sie, um gut in dem Beruf zu arbeiten? Denn: „Wenn es lustig ist, dann kann sich fast jeder motivieren, aber was ist mit Durststrecken?“, wie es der Titel anschaulich beschreibt.

Die dritte Gruppe beschäftigt sich mit der Faszination für den Beruf Pflege: Warum haben Sie diesen Beruf gewählt? „Hier geht es darum, die ursprüngliche Begeisterung für die Pflege wiederzuentdecken und zu erfahren, wie Pflegende selbst aus alltäglichen Situationen Goldkörnchen für ihren Berufsalltag formen können“, erläutert Philipp.

Das Ziel: den Fokus wieder aufs Positive legen
Philipp hat mit dem World-Café-Format bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Gruppen sind meist bunt durcheinander gewürfelt. Das setzt viel positive Energie frei und weckt spannende Ideen, auf die man allein wohl gar nicht gekommen wäre. „Das können gerne auch ganz verrückte Ideen sein“, sagt Philipp. „Mir geht es vor allem darum, dass der Fokus wieder aufs Positive gelegt wird. Ich bin glücklich, wenn die Teilnehmenden am Ende des Tages mit drei Goldkörnchen rausgehen. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie diese auch in ihrem Alltag umsetzen.“ Das können auch kleine Punkte mit einer großen Wirkung sein, die der Einzelne für sein persönliches Handeln mitnimmt. „Es geht vor allem darum, den Blick wieder auf die schönen Dinge zu lenken, auf unsere Goldkörnchen.“

Text: Brigitte Teigeler

Entdecken auch Sie ein paar Goldkörnchen auf der Fortbildung für Pflegende am 1. Dezember 2023!

Dr. Alexandra Philipp ist Referentin des Impulses um 9.10 Uhr und begleitet die World Cafés um 11 und 13.30 Uhr (je 90 Minuten). In einem abschließenden Impuls um 16.20 Uhr fasst sie die Ergebnisse der Workshops zusammen.
Wer an dem Workshop teilnehmen möchte, kann sich direkt mit der allgemeinen Anmeldung für eine der World Café Sessions anmelden.

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